Selbstversuch im Requirements Engineering

Der Seminarbetrieb aus der anderen Perspektive.

Wenn man buchstäblich sein halbes Leben in einem kreativen und kaufmännischen Beruf verbracht hat und dann versucht, sich in die Tiefen des Requirements Engineering einzuarbeiten, prallen Welten aufeinander. Als Seminarmanagerin und Fotografin war ich vollkommen fachfremd in unserem dreitägigen Seminar zum IREB® Certified Professional for Requirements Engineering. Warum ich das gemacht habe und wie es mir dabei ergangen ist, habe ich im Folgenden für euch zusammengefasst.

Monday, monday, so good to me ...

Am Montag startete ich motiviert und gespannt auf die kommenden Tage in mein Seminar. Mit mir erschienen neun weitere Teilnehmende, die mindestens genauso motiviert aber scheinbar wesentlich weniger aufgeregt waren als ich. Der Anfang ist holprig. Wo meine Mitstreiter entspannt folgen und mitdiskutieren konnten, stellte ich mir die Frage, was ein Sprint ist und ob es wohl genauso anstrengend ist wie es klingt. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit und einigen Tassen Kaffee konnte ich mich mit der Dokumentation und Erarbeitung von Anforderungen langsam anfreunden. Unsere Trainerin Gabi gestaltete das anfänglich doch sehr trockene Thema anschaulich, kurzweilig und fast unterhaltsam. Am Ende des ersten Tages neigte ich fast zum Übermut und ertappte mich bei dem Gedanken, dass das „Trainer sein“ echt ganz cool und dieses Requirements Engineering Seminar absolut machbar ist.

Dienstag Blues

Der zweite Tag belehrte mich eines Besseren, denn die Anforderungsmodelle erschlagen mich förmlich. Ich musste mir ins Gedächtnis rufen, dass ich nicht hier bin, um später im Projektmanagement Anforderungen erstellen zu können. In meinem Fall geht es darum, unseren Kunden und potenziellen TeilnehmerInnen mehr über den generellen Aufbau und Ablauf unserer Seminare erzählen zu können. Schließlich kann man am besten über Dinge berichten, wenn man selbst hautnah mit dabei war. Trotzdem schwang bei diesem Selbstversuch der Ehrgeiz mit und die Erwartung an mich selbst, die Prüfung am Ende des Seminars zu bestehen. Doch nach einem ganzen Seminartag und der zusätzlichen Seminarorganisation im Büro, für die ich zuständig bin, lässt die Motivation am Abend zu

wünschen übrig. Der Ruf der Couch war unüberhörbar und ich gab nach. Immerhin habe ich mit dem letzten Rest an Energie alle Notizen und Definitionen durchgelesen und verinnerlicht. Das lief besser als erwartet und ich war wieder guter Dinge.

Der Tag der Tage

Nachdem wir uns vormittags noch mit den Prozessen des Requirements Engineering und den dazugehörigen Werkzeugen vertraut gemacht haben, wiederholen wir am Nachmittag die einzelnen Abschnitte. Die Prüfung rückt immer näher und die Anspannung steigt. Unsere Trainerin Gaby nimmt sich für jede Frage ausreichend Zeit und erklärt geduldig und ausführlich, worauf wir in der Prüfung besonders achten müssen. Wie immer birgt so eine Prüfung die eine oder andere tückische Masche.

Gut gerüstet, gestärkt nach einem Kaffee und ein paar Leckereien, setzen wir uns an die Tablets und folgen dem Prüfer durch die Erklärungen. Viele Fragen erwarten uns in der nächsten Stunde, aber die Stimmung ist entspannt und wir sind guter Dinge.

Ganz knapp bin ich an meiner Zukunft als „CPRE-Profi“ vorbei geschliddert. Trotz meines hohen Einsatzes auf der Couch hat es nicht ganz für die zum Bestehen der Prüfung notwendigen 80% gereicht. Nachdem ich mich leidenschaftlich gerne im Seminarmanagement betätige, unsere Teilnehmer betreue und für das „Rundum-Wohlfühl-Paket“ sorge, war es für mich kein Beinbruch, sondern eine wertvolle Erfahrung.

Fazit

Das Seminar war sehr interessant und ich fand es auch für eine absolut fachfremde Teilnehmerin machbar. Die Dynamik zwischen Trainerin und Teilnehmenden war genial und wir hatten in den drei Tagen eine ausgezeichnete Stimmung. Für mich hat sich das Seminar auf jeden Fall gelohnt. Zum einen, weiß ich jetzt, wie sich unser Produkt anfühlt – nämlich wirklich gut. Und zum anderen kann ich unsere Teilnehmer nun passgenau beraten.

Requirements Engineering ist genau dein Ding?

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Gabriele Urgibl

, München, Bruderhofstraße 20

Gabriele Urgibl ist seit Juli 2023 bei der ISARTAL akademie als Seminarmanagerin tätig. Sie kümmert sich im Backoffice um den reibungslosen Seminarbetrieb in unseren Räumen und sorgt für das leibliche Wohl unserer Seminarteilnehmer:innen.

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