Sieben Fragen an Rosi

Soziologin wird IT-Trainerin

Soziologin, Anforderungsmanagerin und IT-Trainerin, das ist Roswitha Orawitz. Seit September 2023 ist Rosi unsere neue Trainerin und wird Ralf und Thomas im Seminaralltag tatkräftig unterstützen. Im Interview erzählt sie über ihren Werdegang und was sie für uns so besonders macht.

Daniela: Liebe Rosi, ich weiß, dass du im Moment alle Hände voll zu tun hast. Die Einarbeitung in die Seminare, die Du zukünftig übernimmst ist sehr intensiv. Umso schöner, dass du dir die Zeit nimmst, mir ein paar Fragen zu beantworten. 

Rosi: Sehr gerne.

Schildere doch bitte kurz, wo und was du vor der ISARTAL akademie gearbeitet hast.

Ich habe Soziologie studiert und wollte nach dem Studium eigentlich in der TV-Produktion anfangen. Nach einem Praktikum bei einer TV-Produktionsfirma habe ich gemerkt, dass das nicht so meinem Gemüt entspricht und mich lieber nach etwas anderem umgesehen. Ich fand eine Festanstellung in der IT, bei der ich Anwender:innen in der Bedienung einer Software geschult habe. Die IT als potenzieller Arbeitgeber hatte ich bis dahin überhaupt nicht auf dem Schirm. Aber es wurde recht schnell für beide Seiten klar, dass es wunderbar passt. So übernahm ich mit der Zeit immer mehr Aufgaben. Zuerst beratend in der Weiterentwicklung unserer Systeme und dann kam noch das Testen der Software dazu. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht.

Nach 5 Jahren wollte ich mehr lernen und fand zuerst bei einer Unternehmensberatung, dann bei der Stadt München eine Stelle, wo ich weitere fünf Jahre lang im IT-Anforderungsmanagement gearbeitet habe. Das war jeweils ein ganz anderer Maßstab - IT-Giga-Strukturen mit zum Teil 40.000 Clients, die betreut werden mussten. Dabei konnte ich eine Menge Erfahrung sammeln.

Und dann kam Corona. Während der Pandemie kam ich ins Grübeln und ich habe meinen bisherigen beruflichen Weg reflektiert. Mir fiel auf, wie sehr mir die Schulungen, die ich zu Beginn meiner Karriere durchgeführt habe, fehlten. Ich erinnerte mich, daran, dass ich selbst nach der 200. Schulung noch genauso motiviert war, wie nach der ersten. Die Erkenntnis, dass ich dafür brenne, Trainerin zu sein, hat mich motiviert einen neuen Weg einzuschlagen.

Wie bist Du auf uns als Schulungsanbieter aufmerksam geworden?

Zunächst habe ich nur nach Trainer und Training auf dem Arbeitsmarkt gesucht ohne Fokus auf die IT. Ich war entzückt, als ich gesehen habe, dass es festangestellte Trainerstellen gibt, die auch noch fachlich in dem Bereich liegen, in dem ich in meinem bisherigen Berufsleben gearbeitet habe. Nach dem Bewerbungsgespräch habe ich mich schnell für die ISARTAL entschieden. Die Passung, meine bisherige Berufserfahrung und meine Ambition als Trainer zu kombinieren, war perfekt.

Was genau sind deine Aufgaben bei der ISARTAL akademie?

In erster Linie halte ich Schulungen zum Requirements Engineering (z.B. zum IREB® Certified Professional for Requirements Engineering – Foundation Level) und Software Testing (z.B. zum ISTQB® Certified Tester – Foundation Level). Zudem werde ich an der Weiterentwicklung und Wartung unserer Seminare mitarbeiten.

Für jede Aufgabe bedarf es individueller Fähigkeiten: nenne mir drei Tiere, die deine Talente reflektieren und dir bei deiner täglichen Arbeit hilfreich sind?

Mmh, so habe ich tatsächlich noch nie auf mein Leben geblickt [lacht]. Also wenn ich so darüber nachdenke, sehe ich vor meinem inneren Auge gerade eine Brille... irgendwie assoziiere ich damit eine Eule. Ein Tier, das den Überblick behält und sich ruhig und besonnen mit den gegebenen Themen auseinandersetzt.

Aber definitiv assoziiere ich auch eine Rampensau mit mir. Ich denke dabei an Timon, das Erdmännchen aus dem König der Löwen. Ein freundlicher, etwas frecher und fröhlicher Entertainer.

Zwischen dem Streber mit der Brille und der Rampensau braucht es dann noch ein stinknormales Tier. Da würde ich jetzt noch einen Hund wählen, für die soziale Komponente. Denn das ist vor allem das, was mir die letzten Jahre sehr gefehlt hat: der persönliche Austausch zwischen Menschen von Angesicht zu Angesicht. Viele unserer Teilnehmenden berichten genau davon: dass man sich in unseren Seminaren wirklich begegnet. Für diese soziale Komponente steht für mich der Hund.

Was treibt Dich bei Deiner Arbeit an? Vielleicht hast Du ein Lieblingszitat oder ein Motto, das für dich von besonderem Wert ist.

Ich habe so eine Vision, dass alle, die zu uns kommen, mit einem Fundus an neuem Wissen und einer neuen guten Erfahrung nach Hause gehen können. Selbst wenn sie vielleicht wenig Motivation haben, weil sie zum Beispiel vom Arbeitgeber geschickt wurden oder das Thema ihnen sperrig daherkommt. Ich wünsche mir, dass das, was hier im Seminar passiert, so lebendig ist, dass die Teilnehmer:innen in ihrer Lebensrealität abgeholt werden und sie gar nicht mehr viel machen müssen. So als würden wir ihnen das Wissen einfach „injizieren“.

Ich weiß nicht, ob das druckreif ist, aber mein Motto ist demnach wohl: “Ihr könnt euch nicht gegen das Lernen wehren.”.

Das Leitbild der ISARTAL akademie ist geprägt durch die Werte Professionalität, Wertschätzung, Vertrautheit, Spaß und Freude, Werteorientierung und Bodenständigkeit. Welche drei Werte sprechen Dich persönlich am intensivsten an? 

 

Ich kann mich tatsächlich mit allen Werten sehr gut identifizieren. Aber wenn ich mich wirklich auf drei festlegen soll, sind es Professionalität, Spaß und Freude und Bodenständigkeit.

Professionalität: Damit ich im Seminar authentisch sein kann, muss ich als Trainerin meine Hausaufgaben machen. Ich muss mehr wissen als die Teilnehmer:innen, muss wissen, was ich weiß und was nicht und ich darf den Leuten keinen Unsinn erzählen. Ich muss meiner selbst sicher sein, fachlich und methodisch.

Spaß und Freude: Wissen muss lebendig sein, dann geht es am einfachsten in den Kopf und die Herzen der Leute. Definitiv nicht so trocken wie in der Schule früher.

Bodenständigkeit: Es geht nicht um mich als Rampensau, es geht auch nicht um die Themen der Themen willen. Es geht darum, dass die Leute effektiv etwas mit nach Hause nehmen, was sie dann später am Arbeitsplatz sinnvoll einsetzen können. Kein “Schischi” oder unnötig Glamour: hier geht es um genau das, um was es gehen soll: Eine effektive und dem Gegenstand angemessene Vermittlung von Themen.

Stell dir vor, die ISARTAL akademie ist eine Sitcom und du spielst darin eine der Hauptrollen. Welchen Untertitel gibst du deiner Rolle?

Ich fühle mich Sheldon Cooper irgendwie sehr nahe und würde mir den Untertitel “der Nerd” geben. Manchmal bin ich durchaus sehr themenbezogen und bekomme dann soziale Zwischentöne nicht so mit [lacht herzlich].

Gleichzeitig fühle ich mich auch als “antreibende Motivatorin”. Ich gebe mein Wissen leidenschaftlich gerne weiter und schaffe es meine Teilnehmer:innen mitzureißen. Ich gebe nicht auf, bis auch beim letzten der Stoff angekommen ist.

Gibt es einen Fun Fact über dich, mit dem die meisten Leser im ersten Moment nicht rechnen würden?

Nach einem Konzert von Beth Dito (Anm. d. Red.: amerikanische Sängerin und Frontfrau der Band Gossip) war ich noch kurz etwas trinken und bin dann gegen Mitternacht zurück zum Konzertort gelaufen, in der Hoffnung, sie vielleicht noch persönlich zu treffen. Ich konnte es nicht fassen, als ich ihre Stimme aus der Ferne hörte und sah, dass sie tatsächlich in einer Gruppe vor der Location stand. Als ich zu ihnen trat, wurde ich zu meinem Erstaunen nicht weggeschickt, sondern auf ein Bier eingeladen. Plötzlich war ich Teil der Gruppe. Als ich Beth dann sagen wollte, wieviel mir ihre Musik bedeutet, hat es mir die Sprache verschlagen. Ich hatte einen Blackout und habe nur noch auf English gestammelt (was mir noch NIE in meinem Leben passiert ist). Da sprach sie mich auf Deutsch an und meinte, ich könne Deutsch mit ihr reden. Wir haben uns dann auf Deutsch unterhalten und noch ein Foto gemacht. Das war - für mich - ein wirklich tolles Erlebnis.

Was für ein interessantes Interview. Ich finde es sehr schön zu sehen mit wieviel Hingabe und Passion du an deine Arbeit herantrittst. Vielen Dank, liebe Rosi, für deine Zeit und deine offenen Antworten. 

Daniela Methe

, München, Bruderhofstraße 20

Daniela Methe ist seit 2022 bei der ISARTAL akademie als Seminar- und Marketingassistentin tätig. Sie unterstützt das Backoffice für den reibungslosen Seminarbetrieb in unseren Räumen und sorgt für einen glänzenden Social-Media-Auftritt.

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